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Ernstzunehmende Alternative
Seit ungefähr drei Jahren fotografiere ich regelmäßig mit digitalen Kameras. Zu meiner Ausrüstung zählen unter anderem einige DSLR von Nikon und eine von Canon. Unterstützt durch einen Fotokurs habe ich mich auch im Rahmen von Tests sicherlich überdurchschnittlich intensiv mit Kameras und deren Funktionieren beschäftigt. Was mir bisher fehlte, war ein externer Blitz, um insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen - abends oder drinnen - fotografieren zu können, ohne den ISO-Wert ins Unermessliche zu schrauben und mit dem rauschigen Ergebnis leben zu müssen. Nun wurden mir die beiden Blitzgeräte KF-882 für Nikon und KF-882 für Canon zum Test angeboten. Die Rezension bezieht sich demnach auf beide Blitze, die baugleich sind. Schon beim Auspacken merkt man, dass man es trotz des überschaubaren Preises nicht mit einer Billigvariante eines Blitzes zu tun hat. Die Haptik ist einwandfrei, das Gewicht beachtlich und die verarbeiteten Materialien ohne Makel. Im Lieferumfang enthalten sind auch eine Bedienungsanleitung, eine gut gearbeitete und stabile Aufbewahrungstasche, sowie ein Standfuß. Nicht enthalten sind die benötigten vier AA-Batterien.Mit den eingelegten Batterien wiegt der Blitz exakt 500 Gramm. Meine D5300 von Nikon beispielsweise, mit der ich den Blitz (für Nikon) getestet habe, bringt mit einem 18-105 mm Objektiv etwas mehr als ein Kilo auf die Küchenwaage. Das zu handelnde (englisch ausgesprochen) Gewicht erhöht sich myös um n. 50% auf etwas über 1,5 Kgm. Vor dem Betrieb ist nur noch eine Schutzfolie vom Sensor abzuziehen. Das Montieren ist einfach. Der Blitz wird auf den Schuh der Kamera geschoben und mit einem Feststellrad fixiert. Er sitzt aber auch ohne dieses Feststellrad schon wirklich gut. Das passt alles hervorragend. Eingeschaltet wird der Blitz durch etwa 2sekündiges Drücken der on/off-Taste rechts unten am Bedienfeld des Blitzes. Das Display ist groß und kann beleuchtet werden, so dass ein Ablesen der Informationen auch bei schlechter Beleuchtung sehr gut möglich ist. Sinnvoll bei einem Blitz.Man kann zwischen drei verschiedenen Modi wählen: TTL, Manuell und Multi-Modus. Für mich wird's zuerst einmal der (i-)TTL-Modus werden, der für eine automatische Abstimmung zwischen Kamera und Blitz sorgt. Das funktioniert ohne jedes Problem, vorausgesetzt, man fotografiert mit einem Automatik- oder Halbautomatik-Modus.Bewegt werden kann der Blitz sowohl vertikal als auch horizontal. Man kann den Blitz also um 360° drehen, so dass auch zur Seite geblitzt werden kann (nach hinten dürfte am wenigsten Sinn ergeben). Und man hat insgesamt 97° Neigung zur Verfügung: 7° nach unten (aus der Waagrechten gesehen) und 90° nach oben, also senkrecht an die Decke. Dazu ist am Blitz ein Diffusor montiert, der nach Bedarf heruntergezogen werden kann und für weicheres Blitzlicht sorgt. Am Bedienfeld muss noch eingestellt werden, mit welcher Brennweite man gerade fotografiert: möglich sind 18 mm, 24 mm, 28 mm, 35 mm, 50 mm, 70 mm, 85 mm, 105 mm, 135 mm und 180 mm. Womit auch das Tele-Objektiv beschrieben ist, das vom Blitz unterstützt wird. Da ich zum Beispiel mit dem Stroboskop-Modus noch keine Erfahrung habe, erwähne ich ihn nur. Gewünscht hätte ich mir eine Bedienungsanleitung auf Deutsch, denn trotz eines passablen Umgangs- und Wirtschaftsenglisch fiele es mir leichter, in die Details auf Deutsch einzusteigen. Gerade als Anfänger in Sachen Blitzgerät. Für Fortgeschrittene mag das kein Problem sein, da dürfte sich das Allermeiste intuitiv ergeben. Allerdings nehme ich an, dass Fortgeschrittene und erst recht Profis gar nicht die Zielgruppe dieser preiswerten Alternative zu einem Originalgerät sind. Unter dem Strich eine klare Kaufempfehlung.
05/04/2016