Reviews
Günstiges Stativ mit ordentlicher Verarbeitung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
Eines gleich vorweg, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Mir wurde das Stativ vom Anbieter rabattiert zur Verfügung gestellt. Wer damit ein Problem hat, ist nicht gezwungen, hier weiter zu lesen. Diejenigen, die von gekauften Rezensionen sprechen, sollten dann aber nicht mehr die Computer-Bild und andere Zeitschriften mit Produkttests lesen, in denen dieselben Anbieter ihre Werbung platzieren. Allen anderen sei gesagt, dass ich gerade bei solchen Produkten einen besonders hohen Maßstab anlege, da ich auch nur das teste, was ich auch selber gebrauchen kann. Auch wenn ich nicht den vollen Preis zahle, möchte ich kein "Gelump" bei mir zu Hause haben. Zudem steht der Aufwand, so eine umfassende Rezension zu erstellen, in keinem Verhältnis zu den Preisen mancher Produkte. Ich mache das einfach nur, weil es mir Spaß macht, Dinge auszuprobieren und nicht, um meinen Keller mit Unrat zu füllen. Wenn mir etwas nicht gefällt, schreibe ich auch darüber, denn ich habe den Anspruch, meine Rezensionen unbeeinflusst und objektiv zu verfassen.■ Kurzer Überblick und Kaufberatung – Welches Stativ ist das richtige für mich ? Stative gibt es wie Sand am Meer und in allen Preislagen. Um hier einen Überblick zu bekommen, muss man sich erst einmal darüber im Klaren sein, was man damit machen möchte. Möchte ich schwerpunktmäßig Videos filmen ? Oder geht es mehr um Sportfotografie oder Makros ? Wo wird das Stativ eingesetzt ? Dazu ist zunächst einmal ein Augenmerk auf den Stativkopf zu richten. Bei guten Stativen ist der Stativkopf abnehmbar. Es gibt Kugelköpfe, wie es bei diesem Stativ dabei ist, oder 3 bzw. 2-Wege-Neiger. Der Kugelkopf ist hoch flexibel, da er in allen Achsen gleichzeitig verstellbar ist. Das ist ein großer Vorteil, wenn man schnell die richtige Position finden muss. Ein 2-Wege- oder 3-Wege-Neiger besitzt meist einen Griff, mit dem man alle 2 bzw. 3 Achsen nacheinander einstellen kann, also nicht gleichzeitig, wie beim Kugelkopf. Das bietet den Vorteil, den Bildausschnitt schnell verfolgen zu können, d.h. man kann während der Aufnahme den Kopf in seiner Position ruckelfrei verstellen. Bei einem Kugelkopf ist das ohne Wackeln kaum machbar. Daneben spielt auch das Gewicht eine Rolle und die Anzahl der Beinsegmente. Weniger Segmente bedeuten mehr Stabilität, aber auch weniger kompakte Maße. Hohe Stabilität ist mit Querstreben zwischen den Beinen zu erreichen, erhöht aber auch das Gewicht. Zudem muss ein Stativ auf das Gewicht der Ausrüstung ausgelegt sein, was bei SLRs mit Zusatzobjektiven schnell mal ein paar Kilo sein können. Auch die Verschlüsse sind von Bedeutung: Besitzen die Beine einen Dreh- oder Schnappverschluss? Kann ich die Beine arretieren ? Benötige ich Spikes für losen Untergrund ? Ich fotografiere hauptsächlich, im Besonderen sind das Nachtaufnahmen mit langer Belichtung. Bisher habe ich dazu immer mein kleines Ministativ benutzt oder "natürliche" Hilfen wie Mauern oder Geländer mit einem Körnerkissen als Unterlage verwendet. Dazu betreibe ich auch Produktfotografie und mache auch gelegentlich Produktvideos. Deswegen hatte ich schon länger den Wunsch, nach einem passenden Stativ. Wirklich gute Profistative kosten aber gleich mehrere 100 EUR. Billige Stative gibt es jedoch auch schon ab 50 EUR. Das Tripod-TM2534 positioniert sich preislich gesehen also eher im unteren Mittelfeld. Es besitzt schon einige Vorteile, die man nur bei wesentlich teureren Stativen findet, wie beispielsweise den abnehmbaren Stativkopf.■ Lieferumfang und VerpackungDas Stativ wird zusammen mit einer Transporttasche geliefert. In meinem Fall konnte ich keinen unangenehmen Geruch feststellen. Ich musste die Tasche nicht einmal lüften. Ich würde mich aber selbst bei Geruch keinen Spekulationen über Inhaltsstoffe hingeben und der von einigen unterstellte Verdacht auf PCP ist absoluter Unfug, da es sich bei PCP um ein Holzschutzmittel aus den 80ern handelt. Lösungsmittelrückstände und auch Weichmacher schließe ich generell bei keinem Produkt aus, auch nicht bei Markenprodukten, wie diverse Testzeitschriften immer wieder bestätigen. Das lässt sich heutzutage kaum vermeiden. Der Stativkopf befindet sich schon vormontiert am Stativ und ist mit einem Stoffsäckchen mit Zugkordel umhüllt. So ist er vor Beschädigungen gut geschützt. Die Anleitung ist nur in Englisch verfügbar. Die Bilder sind aber selbsterklärend. Neben der Anleitung findet sich noch ein Imbusschlüssel, um die Vorspannung der Beingelenke zu verändern. Dazu fand ich noch ein kurzes Rohr mit einer Gewindestange, das man anstelle des längeren Mittelrohrs verbauen kann.■ Features und technische DatenDas Tripod-TM2534 besitzt eine Reihe nützlicher Features, die man in dieser Preisklasse so eigentlich nicht findet. Der Kugelkopf ist dreidimensional einstellbar und kann in jeder Position festgestellt werden. Er besitzt eine horizontale Wasserwaage, um das Stativ optimal ausrichten zu können. Zudem kann der Kopf auch über eine Nut um 90 ° seitlich gekippt werden, ebenso ist die Drehung um 360 Grad um die eigene Achse möglich. Eine Winkelskala dient dabei zur besseren Orientierung.Die Schnellspannplatte ist natürlich abnehmbar. Die Beine bestehen aus 3 Segmenten, die mit einem Drehverschluss arretiert werden. Das ausgeklappte Stativ ist in 3 Positionen feststellbar. Dazu befindet sich an jedem Beingelenk ein Federverschluss. Dieser besitzt allerdings in der Tat ein wenig Spiel, was mich aber nicht weiter stört. Ich habe nicht den Eindruck, dass es deswegen zu Beschädigungen kommen könnte. Die Mittelsäule ist stufenlos in der Höhe verstellbar und wird ebenfalls über einen Drehverschluss festgestellt. Die maximal erreichbare Höhe bis zur Schnellspannplatte beträgt etwa 162 cm. Damit können auch große Menschen das Stativ benutzen, ohne sich bücken zu müssen. Daneben finden sich noch 2 besondere Features:Eines der 3 Beine kann abgeschraubt und als Einbeinstativ verwendet werden. Das ist ungemein hilfreich bei Sportfotografie wie beispielsweise im Fußballstadion. Klappt man die Beine um 180 Grad nach hinten, wird die Achse umgekehrt. Damit befindet sich die Kamera dann unter dem Stativ innen. Das bietet zahlreiche Vorteile, da man Dinge von oben fotografieren kann, wie es beispielsweise in der Makro- oder Reprofotografie gemacht wird. So kann man also kleine Dinge, wie Pflanzen oder Insekten fotografieren, oder eben auch Produkte, Bilder oder Gemälde. Natürlich sollte jedem klar sein, dass diese Funktion keineswegs ein hochwertiges Reprostativ ersetzen kann. Aber für den Hausgebrauch sollte es locker ausreichen. Was mir besonders gut gefällt, ist die zusätzliche Spannscheibe. Diese wird mit einer Gewindestange entweder am Einbeinstativ oder an der Mittelsäule befestigt. Die Gewindestange besitzt 2 verschiedene Gewindegrößen (3/8" und 1/4") und kann von jeder Seite aus eingeschraubt werden. So kann man entweder darauf die Kamera direkt befestigen oder eben den Kugelkopf. Nutzt man nur das Einbeinstativ, ist der Kugelkopf damit verzichtbar. Mit 2 kg Gesamtgewicht inklusive der Tasche, empfinde ich das Stativ noch als relativ leicht. Erreicht wird das durch eine Aluminium-Magnesium-Konstruktion. So passt es problemlos selbst in einen kleinen Koffer fürs Handgepäck oder in eine Reisetasche. Mit 12 kg Traglast, sollte auch eine Spiegelreflexkamera mit Objektiv verwendbar sein. So stellt das Tripod-TM2534 einen guten Kompromiss aus Gewicht und Traglast dar.■ Design und VerarbeitungNach dem Auspacken, habe ich erst einmal die Stabilität des Stativs untersucht. Trotz einem Gewicht von nur 1,7 kg ist es aus meiner Sicht recht stabil. Das liegt vor allem an der Materialzusammensetzung aus Aluminium und Magnesium. Da Magnesium nur etwas ein Drittel so schwer ist wie Aluminium, erreicht man bei nahezu identischer Stabilität ein sehr geringes Gewicht. Die 3 Beinsegmente werden durch Drehverschlüsse arretiert. Die Bedienung ist nicht ganz so einfach wie bei Schnappverschlüssen. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile: Schnappverschlüsse sind schnell zu bedienen, verschleißen aber teilweise schneller und man kann sich auch schon mal die Finger einklemmen. Drehverschlüsse sind schlanker und aus meiner Sicht etwas wertiger und stabiler, dafür benötigt man etwas mehr Zeit zum einstellen. Bei dem TM2534 ist eine 1/3-Umdrehung ausreichend, um die Arretierung zu öffnen oder zu schließen. Das Einbein besitzt eine Ummantelung aus einer Art Moosgummi, was für eine extrem gute Griffigkeit sorgt. Die Gummifüße sind rutschfest, so dass auch bei Last das Stativ einen festen und sicheren Stand hat und nicht verrutschen kann. Oben an der Mittelsäule befindet sich noch ein Halteband, welches auch entfernt werden kann. Der Kugelkopf ist abnehmbar und wird geschraubt. Nutzt man das Einbeinstativ, ist ein Umbau erforderlich. Der Kugelkopf selber wirkt sehr schwer und wertig, die Gewinde der Justierschrauben sind leichtgängig und klemmen nicht. Durch die seitliche Nut, kann der Kugelkopf um 90 Grad gekippt werden, beispielsweise fürs Hochformat oder den Wechsel von Landschaftsaufnahmen zur Portraitfotografie. Für die 360 Grad-Achse gibt es ebenfalls eine Feststellschraube. Die Gradskala sorgt dabei für bessere Orientierung.Die Schnellspannplatte besitzt das gängige 1/4" Gewinde. Sie ist ebenfalls sehr hochwertig verarbeitet und massiv und stabil. 4 Gummipads sorgen dafür, dass der Kameraboden nicht zerkratzt wird. Sie kann in Grenzen nach dem Einsetzen in den Kugelkopf verschoben werden. Insgesamt empfinde ich das K&F Concept TM2534 als sehr hochwertig und die Qualität ist wesentlich höher, als man bei dem Preis erwarten würde.■ Installation und BedienungHier unterscheidet sich dieses Stativ nicht wesentlich von anderen Modellen. Mit wenigen Handgriffen sind die Beine nach Lösen der Drehverschlüsse ausgefahren. Natürlich stufenlos. Wem die Höhe dann noch nicht reicht, kann die Mittelsäule ebenfalls ausziehen. Auch hier dient ein Drehverschluss zur Arretierung. So erreicht man die Maximalhöhe von etwa 162 cm bis zur Schnellwechselplatte. Das Aufstellen dauert bei mir weniger als eine Minute. Nachdem die Schnellwechselplatte an der Kamera befestigt ist, wird diese eingesetzt und mit der seitlichen Schraube befestigt. Wenn man die Schraube zur Arretierung des Kugelkopfes nur leicht löst, kann dieser samt Kamera in seiner Position verstellt werden. Die seitliche Nut dient dazu, den Kopf um 90 Grad zu kippen, so dass man nach einer Landschaftsaufnahme im Querformat auch schnell ein Portrait im Hochformat erstelLen Kann. Die Wasserwaage ist bei der Ausrichtung eine große Hilfe. Die Horizontale Ebene ist zusätzlich separat einstellbar, so dass diese auch ohne erneute Ausrichtung veränderbar ist. Der Kugelkopf kann also dabei arretiert bleiben. Klappt man die Beine nach hinten, steht die Kamera quasi Kopf, wie man es beispielsweise bei der Reprofotografie braucht. Man kann so ein Bild von oben erstellen, ohne das etwas im Weg ist. Diese Position eignet sich auch gut für die Makrofotografie.Das Einbeinstativ ist ebenfalls in wenigen Sekunden aufgebaut und genauso schnell wieder am Stativ befestigt. Es gibt dabei insgesamt 3 verschiedene Möglichkeiten, die Höhe weiter zu variieren, indem man das kurze oder das lange Mittelrohr verwendet oder es einfach ganz weglässt. Beim Einpacken in die Tasche muss sich die Mittelsäule innen befinden. Beim Anklappen der Beine ist ein wenig Probieren angesagt, da sie je nach Position des Kugelkopfes mal mehr und mal weniger weit nach innen reichen können. Die Beine müssen möglichst no an den Kugelkopf, dann lässt sich die Tasche wieder gut verschließen.■ FazitIch bin mit dem TM2534 sehr zufrieden. Die Qualität und Vielseitigkeit dieses Stativs haben mich sehr überzeugt. Mit 12 kg Traglast und nur 1,7 kg Gewicht bei sehr geringen Abmessungen, ist es dennoch einfach zu transportieren und damit muss man auch auf Reisen darauf nicht verzichten. Der abnehmbare 360 Grad-Kugelkopf ermöglicht die Einstellung in nahezu jede Position und kann um 90 Grad geneigt werden. Die horizontale Achse ist zudem getrennt verstellbar. Eine Wasserwaage sorgt dabei für die optimale Ausrichtung. Durch die Axenumkehr der Mittelsäule, kann die Kamera unter das Stativ verlagert werden, was für Reprofotografie oder Makros nützlich sein kann. Wer gerne Sportveranstaltungen besucht, dürfte sich zudem über die Umbaumöglichkeit zum Einbeinstativ freuen. In Relation zum Preis, bekommt man für etwa 120 EUR mit dem TM2534 ein Stativ, welches auch im Vergleich mit Modellen in höheren Preisklassen noch sehr gut da steht. Daher kann ich es vorbehaltlos weiter empfehlen.
10/03/2016