Für wen dürfte das Monokular geeignet sein?Vermutlich für interessierte Amateur-Naturbeobachter mit kleinem Budget, die sich auf ihren Spaziergängen nicht mit schwerem Equipment belasten möchten und keine hohen Ansprüche auf Abbildungsleistung, Funktion und Komfort legen.Ernsthafte Anwender, die ihre Beobachtungen durchaus gerne etwas länger machen möchten, wird schon allein das Okular der sprichwörtliche Dorn im Auge sein, weil eine komfortable Augenmuschel fehlt. Zudem erzeugen die verbauten Gläser aufgrund fehlender Vergütung deutliche lilafarbene Kontrastränder. Man nennt diese an den Bildrändern entstehenden Farbsäume im Fachjargon "chromatische Abberation", die - wie in diesem Fall - nur durch Abbildungsfehler bei optischen Linsen entsteht, und die die längere Betrachtung eines Objekts als anstrengend für die Augen werden lässt.Die fehlende Vergütung der Linsen lässt dann auch ein mit dem angeflanschten Smartphone gemachtes Foto noch unsauberer, verwaschener und insgesamt unschärfer aussehen, als wie es eine Smartphone-Kamera allgemein ohnehin schon macht.Dieses Monokular ist technisch vollständig identisch mit einem anderen, das sich bereits in meinem Besitz befindet. Nur über das aufgedruckte Label lassen sich die beiden voneienander unterscheiden.Der einzige Unterschied zu dem bereits vorhandenen liegt in der Beigabe der Händiehalterung und dem nicht beigelegten Billigdreibeinschrott.Ansonsten sind ALLE hier angebotenen Monokulare - sofern sie gleich aussehen - auch technisch identisch. Nur eben mit einem anderen Label versehen.Ein Preisvergleich lohnt sich also. Wobei man ganz klar darauf achten sollte, welche Händiehalterung mitgeliefert wird, falls man vorhat, damit auch zu fotografieren. Die hier beigelegte macht derzeit bei mir den besten Job. Auch wenn die Halterung immer noch sehrt knifflig aufzusetzen und passend einzustellen ist.Für derzeit 50 Euro erhält man das in der Produktbeschreibung ausführlich beschriebene Set mit deutscher Bedienungsanleitung, allerdings kein Stativ. Auf DAS kann man aber auch gerne verzichten, weil es in den allermeisten Fällen unbrauchbarer Schrott ist und mitbezahlt wird (wobei der Wert des Stativs vermutlich unter "ferner liefen" einzunorden wäre ...).Den vollmundigen Versprechungen über die beworbenen Eigenschaften sollte man aber keine besondere Bedeutung zumessen.Ein solches optisches Gerät kann zwar schon was, das aber auch nur rudimentär und für gehobene Ansprüche dann auch deutlich zu wenig.Was natürlich dem Preis geschuldet ist.Es stellt sich also nicht die Frage ob man das bezahlen KANN, sondern, ob man das bezahlen WILL.Wie eingangs schon erwähnt, sehe ich das Produkt am ehesten für interessierte aber weniger anspruchslose Gelegenheitsbeobachter.Für diese Klientel erscheinen die Funktionen als nützlich und brauchbar. Auch wenn ein gewisser Frusteffekt auftreten wird, wenn man damit Fotos seiner Trophäen anfertigen möchte, weil auch diese Smartphone-Halterung eine unerfreulich wacklige Angelegenheit ist und sich nur mit viel Geduld und handwerklichem Geschick zur Zusammenarbeit mit dem Okular überreden lässt.Meine Bewertung aufgrund der Testergebnisse:Das Produkt als solches ist also - auch ohne ein beigelegtes und ohnehin unbrauchbares Billigdreibein - erstmal sein Geld wert. Dafür bekommt es natürlich auch die volle Punktzahl. Wer keine Mängel kaufen möchte, muss halt mehr ausgeben.Ich ziehe beherzt 1 Stern für die Smartphone-Halterung ab, die auf mich persönlich zwar im Moment die beste Lösung und auch etwas stabiler als eine bereits unmittelbar verglichene ist, aber auch nicht auf Anhieb präzise eingestellt werden kann.